68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung,
April 2002, Mannheim

Optimale Stenttherapie langer Koronarläsionen. Randomisierter multizentrischer Vergleich zur Therapie mit einem langen vs zwei kurzen Stents.

R. Hoffmann, Med. Klinik I, Universität Aachen, G. Herrmann, Med. Klinik, Universität Kiel, S. Silber, Herzkatheterlabor in der Klinik Dr. Müller, München, P. Braus, G. Werner, Herzzentrum Duisburg

Z Kardiol 91: Suppl. 1, I/71, (2002)

Implantation langer Stents in langen Läsionen vermindert potentiell den Lumenverlust durch Vermeidung überlappender Stents. Unbekannt ist ob Restenoserate, Interventionszeit, und Interventionskosten reduziert werden.

Methode: 124 native Läsionen wurden multizentrischh mit 20-40 mm Länge in Gefäßdurchmessern >2,5 mm randomisiert mit 1 langem Stent (GFX Stent von 24, 30 oder 40 mm Länge, N=62) oder 2 kurzen Stents (GFX Stents, N=62) gleicher Gesamtlänge therapiert. Ziel war Stentabdeckung der Gesamtläsion.

Ergebnisse: Die Läsionslänge war für beide Gruppen (26+-6 mm vs 28+-7 mm) gleich. Implantation langer Stents erfolgte entsprechend Randomisation in 61/62 (98%) Fällen. 1 Fall erforderte Implantation von 2 kurzen Stents bei Unmöglichkeit der langen Stentpassage. Die Angiographischen Ergebnisse direkt nach Stentimplantation waren gleich. Angiographische 6-Monatskontrolle erfolgte in 85% mit identischer Restenoserate in beiden Gruppen. Interventionszeit und Kontrastmittelvolumen waren tendentiell niedriger bei Nutzung langer Stents. Basisinterventionskosten waren signifikant niedriger.

1 langer Stent 2 kurze Stents P
Restenoserate 38,5% 37,5% 0,919
Interventionszeit (Std) 0,79+/-0,41 0,90+/-0,46 0,354
Basisinterventionskosten (Euro) 1577+/-676 2293+/-666 <0,001

Schlussfolgerung: Implantation langer Stents in langen Läsionen kann mit ähnlicher Erfolgsrate wie die Implantation kurzer Stents erfolgen. Die Interventionskosten werden signifikant gesenkt. Die Restenoserate ist nicht vermindert.