68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung,
April 2002, Mannheim

Pullback-Technik mit Sr/Y90-Quellen zur intrakoronaren Brachytherapie von langen Koronarstenosen: eine Subanalyse des RENO-Registers

Sigmund Silber, Thomas Schiele1, Antonio Colombo2, Patrick W. Serruys3, Eric Eeckhout4, Raoul Bonan5, Philip Urban6

1 Clin Innenstadt, München, Germany
2 EMO Ctr Cuore Columbus, Milan, Italy
3 Heart Ctr, Rotterdam, Netherlands
4 CHUV, Lausanne, Switzerland
5 Inst de Cardiologie de Montréal, Montréal, Canada
6 La Tour Hosp, Geneva, Switzerland

Herzkatheterlabor der Kardiologischen Gemeinschaftspraxis in der Klinik Dr. Müller, München

Z Kardiol 91: Suppl. 1, I/273, (2002)

Das RENO-Register wurde etabliert, um alle Patienten zu erfassen, bei denen eine intrakoronare Brachytherapie (BT) mit dem NovosteTM Beta-Cath-System durchgeführt wurde, die nicht in die BETA-CATH-Studie, BRIE oder START aufgenommen werden konnten. Bis April 2001wurden insgesamt 1098 Patienten eingeschlossen (677 Männer, mittleres Alter 62 ± 10 J, 26,7% instabile Angina pectoris, 23,7% Diabetes mellitus). Die vorliegende Subgruppenanalyse basiert auf 179 Patienten (16,4%), bei denen die BT mittels Pullback-Technik in 203 langen Läsionen (188 in nativen Koronararterien und 15 in Bypassgefäßen) durchgeführt wurde (1,13 Stenosen/Patient). De-novo-Läsionen wurden in 24,4% bestrahlt, Restenosen (ohne Stent) in 7% und in-stent-Restenose (ISR) 68,6%. Der Referenzgefäßdurchmesser war 3,24±0,59 mm, die mittlere Läsionslänge 32,10±18,8 mm. Die BT wurde in 16,8% mit einer 30 mm langen, in 78,2% mit einer 40 mm langen und in 5% mit einer 60 mm langen Strahlenquelle bei einer mittleren Bestrahlungsdauer von 7,3±1,2 Minuten mit einer mittleren Dosis von 19±3 Gy durchgeführt. Der Interventionserfolg war 96,5%. Zusätzliche Stents wurden in 43,2% implantiert. Ein „Geographic Miss“ wurde in 5,5% festgestellt. 82% der Patienten kamen zur angiographischen Nachkontrolle: die Restenoserate betrug 33,3% (einschließlich der späten Gefäßverschlüsse von 13,6%).

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dass die Pullback-Technik mit einem Beta-Strahler sicher durchgeführt werden kann. Die im Verlauf aufgetretenen Ereignisse sind in Anbetracht der Läsionslänge von über 30 mm und der hohen in-stent-Restenoserate bei vergleichbaren Gruppen ohne Brachytherapie akzeptabel.