69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, |
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Herzkatheter
bei asymptomatischen Patienten mit Koronarkalk im Multi-Slice-CT (MSCT)
ist nicht indiziert. Z Kardiol 92: Suppl. 1, I/385, (2003) |
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Die Quantifizierung
von Ausdehnung und Dichte des Koronarkalks (“Agatston-Score” = Aga)
wird zunehmend zur Abschätzung des Risikos für einen
Herzinfarkt eingesetzt. Wie von der Elektronenstrahl-CT (EBCT) bekannt
ist, lässt der Nachweis von Koronarkalk keine
Rückschlüsse auf das Vorliegen von Koronarstenosen zu. In
seltenen Fällen wünschten jedoch Hausärzte und
Patienten, dass dennoch eine Herzkatheteruntersuchung (HK)
durchgeführt wird. Von über 4.000 konsekutiven Personen wurde
in 111 Fällen eine HK durchgeführt. Die Koronarkalkbestimmung
erfolgte mit dem MSCT Philips Mx 8000 mit prospektiver EKG-Triggerung
bei 60 % des RR-Intervalls und einer Schichtdicke von 4 x 2,5 mm bei
120 kV. Das mittlere Patientenalter betrug 61 ± 9 Jahre,
Frauenanteil 16 %. 5 % dieser Patienten hatten einen Aga = 0.
Schlussfolgerung: Das Fehlen von Koronarkalk ist hochspezifisch für den Ausschluss signifikanter Koronarstenosen. Im Gegensatz hierzu ist der Nachweis von Koronarkalk nicht spezifisch (bei 44 % der Patienten mit Kalknachweis war keine relevante Koronarstenose nachweisbar). Somit sind die früher mit dem EBCT gewonnenen Ergebnisse durchaus auch auf das MSCT übertragbar. Der Nachweis von Koronarkalk mit dem MSCT sollte nicht als Indikation zum HK herangezogen werden. |