69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung,
April 2003, Mannheim

Erfolgreiche Reduktion der in-Stent Restenose bei langen Läsionen mit intrakoronarer beta-Bestrahlung - Subanalyse des RENO-Registers.

D. Baumgart, R. Bonan, Chr. Naber, P. Serruys, A. Colombo, S. Silber, E. Eeckhout, P. Urban

Z Kardiol 92: Suppl. 1, I/172, (2003)

Hintergrund: Lange Läsionen sind nach wie vor eine große Herausforderung in der interventionellen Kardiologie mit einer hohen Rate an erneuten Restenosen speziell im gestenteten Segment. Während die intrakoronare Gammabestrahlung nachweislich die diffuse in-Stent Restenose auch bei langen Läsionen reduziert hat, ist dieser Effekt für die Betabestrahlung bisher nicht nachgewiesen.

Methoden und Resultat: Von 1098 konsekutiven Patienten in 46 europäischen Zentren, in denen die lokalisierte Betabestrahlung (Strontium-90 Novoste Beta-Cath System) eingesetzt wurde, wurden 139 Patienten (61,5 ± 10,7 Jahre, 84 % Diabetiker) mit langen Läsionen bestrahlt. Ausgewählt wurden Läsionen, die eine Quellenlänge von mehr als 40 mm erforderten. Diese Läsionen wurden entweder mit einer 60 mm Quelle (34%) oder mit einer 30 mm(12%) oder einer 40 mm (87%) Quellenlänge und einem entsprechenden Rückzugverfahren im Anschluss an eine konventionelle interventionelle Prozedur behandelt.

Die mittlere Läsionslänge lag bei 35,3 ± 17,9 mm. Der technische Erfolg lag bei 96%. Angiographische Fehlplazierungen wurden bei 9 Patienten (6,5%) registriert. Die Referenz (Plazebogruppe) wurde aus dem historischen Kollektiv der WRIST oder LONG WRIST-Studie extrahiert. Dabei wurde 94 Patienten ausgewählt, die mit einer Dummylänge von mehr als 13 Seeds oder einer Länge von mehr als 51 mm behandelt wurden. Die bestrahlte Gruppe zeigte eine signifikante Verbesserung der angiographischen Restenoserate (34,7% versus 76,5% p<0,0001), der Rate erneuter Revaskularisationen (TVR 14,9% versus 16,6%, p< 0,0001) und MACE (Tod, Myokardinfarkt oder TVR) (17,9% versus 64,9% p<0,0001)im Vergleich zur Referenzgruppe nach 6 Monaten.

Schlussfolgerung: Diese Subanalyse des RENO-Registers unterstreicht die Sicherheit und die Effektivität der Betabestrahlung selbst bei diffusen langen in-Stent Restenosen.