28. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung,
2004, Hamburg

Ein edelstahlfreier Stent aus Niobium mit Iridiumoxyd (IrOx)-Beschichtung: Erste Ergebnisse der LUSTY-Studie

1S. Silber, 3G. Bauriedel, 2B. Lauer, 4P. Siostrzonek, 5T. Münzel, für die Teilnehmer der LUnar STarflex studY

1Kardiologische Gemeinschaftspraxis und Praxisklinik, München;
2Bad Berka;
3Bonn;
4Linz, AT
5Mainz

Z Kardiol 93: Suppl. 5, (2004) P 300

Die Edelstahl-Stents sind durch ihre Rate an in-Stent Restenosen limitiert. Möglicherweise stellen edelstahlfreie, aber nicht medikamenten-freisetzende Stents eine Alternative zu den medikamenten-freisetzenden Stents dar. Aus diesem Grunde wurde ein neuer Stent entwickelt, um mögliche Gefäßreaktionen auf Edelstahl zu vermeiden.

Das Stentgerüst basiert auf dem reinen Element Niobium. Niobium besitzt die gleichen mechanischen Eigenschaftenwie Edelstahl, ist aber nicht allergen und korrosionsfrei. Ein weiterer Vorteil ist seine deutlich bessere Sichtbarkeit. Die Iridium-Oxydbeschichtung (nicht radioaktiv) wird schon lange an der Spitze von Schrittmacherelektrodenverwendet. Ihre rauhe Keramikoberfläche könnte eine Endothelialisierung beschleunigen. IrOx ist ein Katalysatorfür H2O2, und wirkt somit den freien Radikalen entgegen.

Experimentelle Daten haben gezeigt, dass IrOx auchantiinflammatorische Eigenschaften besitzt. Die prospektive randomisierte LUSTY-Studie ist die erste klinische Prüfung mit dem neuen LUNAR STF-Stent. Der Antares STF-Edelstahlstent diente als Kontrolle. Geplant sind über 300 Patienten mit de-novo-Läsionen inKoronargefäßen von 2,5 – 3,5 mm Durchmesser, Stenosenlänge unter 16 mm, maximal 2 Stenosen pro Person. Patienten mit Gefäßverschluss, akutem Myokardinfarkt und einer LV-EF unter 25 % sind ausgeschlossen. Die ersten Ergebnisse werden vorgestellt. .