58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, Mannheim 1992

Ambulante Herzkatheteruntersuchung nach Femoralispunktion und sofortigem Gefässverschluss mittels Kollagenpfropfen

S. Silber, N. Seidel, H. Mühling, K. Bödigheimer

Kardiologische Gemeinschaftspraxis, München

Z Kardiol, 81: 163, (1992)

Die ambulante Herzkatheteruntersuchung (HK) wird meist nach Arteriotomie der A. brach. mit anschließender Gefäß- und Hautnaht durchgeführt (Sones-Technik). Dagegen bleiben Pat. nach Femoralispunktion (Judkins-Technik) aus Sicherheitsgründen meist stationär. Ein neu entwickelter Kollagenpfropfen (KPf) aus biologischem Material kann direkt auf die Punktionsstelle aufgesetzt werden, so daß die Blutstillung unmittelbar eintritt.

Wir haben diese neue Methode an 30 konsekutiven Pat. im Rahmen einer ambulanten HK eingesetzt. Nach exakter Bestimmung des Abstandes zwischen Haut- und Gefäßpunktionsstelle wurde nach Ziehen der 5F-Schleuse ein KPf entsprechender Länge instilliert. Bei 28 Pat. konnte eine sofortige Blutstillung erreicht werden. Bei 2 Pat. mußte dennoch eine konventionelle Kompression vorgenommen werden. Nach erfolgreicher sofortiger Blutstillung durften die Pat. im Anschluss an eine Liegephase von 30 Minuten aufstehen und nach einer weiteren Beobachtungszeit von 2 Stunden nach Hause gehen. Akutkomplikationen sind bei diesen 28 Patienten nicht aufgetreten.

Schlußfolgerung:
Der mit dem KPf durchgeführte sofortige Gefässverschluss weist eine hohe primäre Erfolgsrate auf und stellt eine entscheidende Bereicherung für die ambulante HK dar.