19. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, Bielefeld 1995

Sicherheit des Kollagen-Pfropfens zur Hämostase nach Femoralispunktion bei diagnostischer und interventioneller Katheteruntersuchung an über 3000 Patienten.

Silber S, Mühling H, Dörr R, Rösch A

Kardiologische Gemeinschaftspraxis in der Klinik Dr. Müller, München

Z Kardiol 84: (Suppl.3), 17, (1995)

Gereinigtes Kollagen hat sich zur Hämostase bei Herzoperationen bewährt und wird im Rahmen klinischer Studien jetzt auch in der Kardiologie und Angiologie erprobt. Wir verwenden den Kollagen-Pfropfen (VasoSeal) seit über 2 Jahren bei Patienten zur ambulanten diagnostischen (D) Herzkatheteruntersuchung (5F, ohne systemische Heparinisierung) und nach Interventionen (I) mit 8F und 10-15000 I.E. Heparin + ASS. Eine erfolgreiche Hämostase war gegeben, wenn die Blutung an der Punktionsstelle innerhalb von 2 Minuten zum Stillstand kam. Die Sicherheit wurde als kleinere (wie Hämatome) und größere Komplikationen (schwerwiegende Blutung, Infektionen, Pseudoaneurysma) dokumentiert.

Ergebnisse:
D: Erfolg: 95%, kleinere Komplikationen 6,3%, größere Komplikationen 0%. I-ohne Stents: Erfolg 85%, kleinere Komplikationen 28%, größere Komplikationen 3%. I-mit Stents: Erfolg: 82%, kleinere Komplikationen 98%, größere Komplikationen 24%.

Schlußfolgerungen:
Der Kollagen-Pfropfen ist effizient. Bei D traten keine größeren Komplikation auf, der Kollagen-Pfropfen erleichtert den Ablauf in der ambulanten Herzkatheteruntersuchung. Nach I sind größere Komplikationen selten, die Verwendung des Kollagen-Propfens muß aber unter wirtschaftlichen Aspekten beurteilt werden. Eine versehentliche intraarterielle Applikation erfolgte bei unseren Patienten nicht. Der Wert dieses Kollagen-Pfropfens nach Stent-Implantation ist fraglich.