62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, April 1996, Mannheim

Klinische Relevanz unterschiedlicher Kompressionsraten für die Beurteilung digitaler Koronarangiogramme

Silber S, Dörr R, Zindler G, Mühling H, Diebel T

Kardiologische Gemeinschaftspraxis in der Klinik Dr. Müller, München

Z Kardiol 85 (2):, 78, (1996)

Entsprechend den ACC/ACR/NEMA-Richtlinien soll der Film im Herzkatheterlabor durch die beschreibbare CD abgelöst werden. Die empfohlene maximal zugelassene Datenkompression (2:1) resultiert in einem Datenfluß von ca. 3 MB/s, welcher eine Wiedergabe der Koronarangiographien von der CD aber nur in Zeitlupe ermöglicht. Wir untersuchten daher in einer prospektiven, randomisierten und blinden Studie an 1440 Beispielen, ob durch höhere Kompressionsraten, die eine Echtzeitwiedergabe ermöglichen, klinisch relevante Information verloren geht.

Ergebnis:

digitale Kompressionsraten

Qualität

5:1

6:1

7:1

9:1

11:1

14:1

22:1

43:1

besser

12

2

1

1

1

1

0

0

gleich

42

41

27

29

28

22

17

1

gut

90

106

101

106

102

97

76

1

akzeptabel

36

31

51

44

49

60

84

25

inakzeptabel

0

0

0

0

0

0

3

153

Schlußfolgerungen: Die Kompressionsrate von 7:1 stellt einen idealen Kompromiss dar: einerseits führt sie nicht zu einem klinisch relevanten Qualitätsverlust von digitalen Koronarangiogrammen, andererseits ermöglicht sie die Betrachtung direkt von der CD in Echtzeit. Eine dahingehende Lockerung der ACC/ACR/NEMA-Richtlinien würde zu einer raschen Verbreitung der digitalen Koronarangiogramme mittels CD beitragen.