23. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung, Oktober 1999, Nürnberg

Komplikationen nach PTCA: Gibt es Unterschiede zwischen Praxen und Krankenhäusern ?

S. Silber, A. Albrecht, S. Goehring, M. Kaltenbach, D. Kneissl, N. Kokott, B. Levenson, D. Mathey, E. Pöhler, N. Reifart, G. Sauer, J. Schofer, F. Schwarzbach

Kardiol. Gemeinschaftspraxis in der Klinik Dr. Müller, München für den Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK)

Z Kardiol 88: II/18, (1999)

Der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) hat 1996 eine Datenbank zur Erfassung diagnostischer und interventioneller Katheteruntersuchungen niedergelassener Kardiologen initiiert. Da niedergelassene Kardiologen im Vergleich zu Krankenhäusern unter anderen ökonomischen und demographischen Bedingungen arbeiten, könnte das Ergebnis und die Komplikationsraten interventioneller Maßnahmen unterschiedlich sein. Aus diesem Grunde verglichen wir die Patientencharakteristika, Erfolgsraten und Komplikationen der BNK-Datenbank mit den publizierten Ergebnissen der Arbeitsgemeinschaft Leitender Krankenhauskardiologen (ALKK).

Ergebnisse:

BNK

ALKK

Alter (Jahre) / weibl. (%)

60,7 ± 10 / 22,6

60,7 ± 9,7 / 22,3

1-,2-,3-Gefäßerkrankung (%)

36,1 / 36,5 / 22,6

51,3 / 33,4 / 15,3

instabile Angina / AMI (%)

13,1 / 5,8

21,8 / 5,5

prognostische Indikation (%)

6,7

9,1

Tod (4 Wochen) (%)

0,4

0,5

Akutverschluß (%)

1,3

3,4

Notfall Bypassoperation (%)

0,6

0,5

Im Vergleich zu den Krankenhäusern ist die demographische Verteilung der Patienten in den Praxen ähnlich, obschon im Krankenhaus mehr Patienten mit instabiler Angina pectoris behandelt werden. Die Häufigkeit einer Sofort-PTCA bei akutem Myokardinfarkt ist überraschenderweise identisch. Ein akuter Gefäßverschluß ereignet sich in Praxen seltener und könnte möglicherweise durch eine häufigere Verwendung von Stents aufgrund unterschiedlicher Erstattungssysteme erklärt werden.